Der heutige Artlandkotten steht dort, wo noch heute die Grenze zum Oldenburger Land (Südoldenburg) verläuft.
Diese Grenzlage gab schon im 15. Jahrhundert immer wieder Anlass zu Streitigkeiten. Hier führte
die „gemeine Heerstraße“ (auch Helweg genannt) als Haupthandelsweg nach Oldenburg und Bremen. Dort stand auch der Quakenbrücker Schlagbaum, der die Grenze markierte.
Der Bauer des benachbarten „Wiesen-Hauses“, des heutigen Artlandkottens, hatte die Aufgabe des „städtisch vereidigten Baumschließers“ für den Schlagbaum an der Oldenburgischen Grenze zu übernehmen.
Über den „Wiesenhof“ wird bereits 1585 berichtet und später noch öfter in den vielfachen Streitigkeiten zwischen den Quakenbrücker und Osteressener Bauern. 1670 war Johann Wyse Baumschließer und Bauer. Aus den Jahren nach 1714 berichtet die Chronik, dass dieser „den daselbst über der Brücken henkenden Baum“ zu schließen hatte. Die Landwirtschaft hatte schon im mittelalterlichen Quakenbrück besondere Bedeutung und wuchs aufgrund der Ausdehnung der Stadtflur noch ab Mitte des 15. Jahrhunderts.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts wohnten alle Ackerbürger (Bauern) in und an der Stadt. Nur der „Wiesenhof“ lag seit Jahrhunderten weitab von der Stadt am Rand der Feldmark, aber unmittelbar an seinem Acker.
Um die sogenannte "Überfallhase", die auch die Grenze darstellt, überqueren zu können musste man damals wie heute die „Wiesenbrücke“ (Wisenbrügge) nehmen. Diese Bezeichnung stammt von der erwähnten Familie Wiese. Die Brücke hieß auch „Warbomsmersch-Brücke“, denn der Warbomsmersch lag unmittelbar in der Nachbarschaft (heutige Trentlage) und hier stand auch der „Quakenbrücker Galgen“. Stromaufwärts mit dem Boot gelangt man zum Schützenhof - Stromabwärts Essen und auch Löningen.
Laut Inschrift wurde das Hauptgebäude des heutigen Artlandkottens 1822 vom Bauern Georg Bottermann errichtet, und zwar durch den Quakenbrücker Zimmermeister J. G. Hürkamp. Der Hof hieß noch um 1800 „Swisen-Bottermann“, war doch der Ackerbürger Johann Hermann Bottermann mit Anna Adelheit Wiesen verheiratet. Die einstige „Wiesenbrücke“ ist bis heute im Volksmund als „Bottermanns Brücke“ bekannt.